Chen Xiaoyong gehört zu einer kleinen Gruppe von jungen chinesischen Komponisten,
die in jüngster Zeit international große Aufmerksamkeit erregt haben. Er wurde
in Beijing geboren, dort studierte er Komposition am Central Conservatory
of Music von 1980-85 und ging 1985 nach Hamburg für ein Aufbaustudium bei
György Ligeti an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater (1985-89).
1987 debütierte er bei den Donaueschinger Musiktagen mit seinem 1. Streichquartett.
Sein Orchesterwerk Dyeh... (1992) war ein Auftrag des Südwestfunks Baden-Baden.
Die Komposition Yün für Sopran und 11 Instrumentalisten (1991) erhielt einen
Preis des Forum Junger Komponisten/WDR 1992 und wurde unter Peter Eötvös in
Köln, Leipzig und Dresden aufgeführt. Warp für Kammerensemble und sein 1.
Streichquartett wurden im Rahmen einer Tournee der Deutschen Kammerphilharmonie
Bremen 1994 in Amsterdam und Wien gespielt. Seitdem arbeitet Chen intensiv
mit diesem Orchester zusammen, von dem er bereits drei Kompositionsaufträge
erhielt. Die Deutsche Kammerphilharmonie produzierte 1999 seine Portrait-CD
Invisible Landscapes in Kooperation mit Radio Bremen. 1999 entstand Chens
Orchesterwerk Interlaced Landscapes im Auftrag der Gulbenkian Foundation und
ging mit dessen Orchester unter Muhai Tang auf Tournee nach China und Portugal.
Im Jahr 2000 schrieb Chen die Komposition Fusion im Auftrag des Cellisten
Yo-Yo Ma für das Silk-Road Project.
Chen Xiaoyong arbeitete mit bedeutenden Orchestern und Ensembles darunter
dem SWR-Sinfonieorchetser Baden-Baden, dem KBS-Symphony Orchestra Seoul, dem
Orchestre Philharmonique de Radio France, dem National Symphony Orchestra
of Taiwan, dem Gulbenkian Symphony Orchestra, Ensemble Modern, London Sinfonietta,
Auryn Quartett, Arditti String Quartet, Ensemble 2e2m Paris u.a.
Aufführungen seiner Werke fanden in Europa, Asien, Russland, Australien, den
USA und Südamerika statt. Internationale Festivals stellten seine Musik vor,
darunter das Asian Music Festival und das Pacific Music Festival in Japan,
die Dresdener Tage für zeitgenössische Musik, das Asian Contemporary Music
Festival (Korea), das Festival MUSICARAMA - International Contemporary Music
Festival of Hong Kong, das Holland Festival, die Wiener Graben Fest-Tage,
das Festival Présences de Radio France (Paris), die Tage der Neuen Musik Hannover,
Ars Musica Brüssel, Weltmusiktage (Manchester, Hong Kong), Internationale
Ferienkurse für Neue Musik, Darmstadt, Tanglewood Festival (USA) u.a. Gegenwärtig
arbeitet Chen an Auftragskompositionen für das ensemble acht (Hamburg), das
Art Point-Ensemble Musica Temporale (Dresden), das Norrkörrping Symphony Orchestra
(Schweden) und das Simfonicni Orkester RTV Slovenje (Slovenien).
Nach dem Ch. & St. Kaske-Preis in München 1993 erhielt Chen 1995 das Bach-Preis-Stipendium
der Hansestadt Hamburg. Gastprofessuren und Vorträge führten ihn seit 1997
regelmäßig nach Taiwan, Hongkong und China. Chen Xiaoyong ist seit 1987 als
Lehrbeauftragter am Asien Afrika Institut der Universität Hamburg tätig und
lebt als freischaffender Komponist in Hamburg.