Chaya Czernowin wurde am 7. Dezember 1957 in Israel geboren, wo sie bis zu
ihrem 25. Lebensjahr lebte. Nach Abschluss ihres Studiums an der Musikakademie
in Tel Aviv verbrachte sie 11 Jahre (von 1982 bis 1993) in Deutschland, Japan
und den USA mit weiterführenden Musikstudien bei Abel Ehrlich, Izchak Sadai,
Dieter Schnebel, Eli Yarden, Joan Tower, Brian Ferneyhough und Roger Reynolds.
Mehrere internationale Stipendien, u.a. die Gaudeamus Composer's Workshop
Scholarship Amsterdam 1984, ein DAAD Stipendium 1983-85, ein Stipendium und
der Kranichsteiner Musikpreis der Darmstädter Ferienkurse 1988 und 1992 sowie
die Asahi Shimbun Fellowship for Composing, verbunden mit einem Aufenthalt
in Tokio von 1993-94, ermöglichten es ihr in dieser Zeit, sich - beeinflusst
durch die Erfahrungen der unterschiedlichen Kulturen - auf die Entwicklung
einer eigenen musikalischen Sprache zu konzentrieren. Weitere Preise und Auszeichnungen
waren u.a. ein einjähriger Aufenthalt als Composer-in Residence an der Akademie
Schloss Solitude 1996 und Preise der Heinrich-Strobel-Stiftung Freiburg 1997,
1998 und 1999.
1999 erschien bei Mode Records New York die CD "Afatsim" (Mode Records, mode
77), die die Summe ihrer Schaffensperiode von 1988 bis 1996 zieht und in der
internationalen Kritik große Anerkennung fand. 1999-2000 schrieb Czernowin
für die Münchener Biennale 2000 die Oper "Pnima...ins innere". Dieses Werk
basiert auf der Erzählung "Momik" aus dem Buch "Stichwort: Liebe" von David
Grossman und thematisiert auf eindringliche Weise die Last der individuellen
Erinnerungen an das Entsetzen des Holocaust, aber auch die Befreiung, die
in der Weitergabe dieser Erinnerungen an eine nachfolgende Generation liegen
kann. Die Oper wurde in der Kategorie der besten Uraufführung 2000 der Zeitschrift
Opernwelt und mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet