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crossings – Eine musikalische Begegnung zwischen Asien und Europa


Chinesische Zeitgenossen

Im Wiener Konzerthaus trat das Klangforum Wien gemeinsam mit einem der führenden Ensembles für traditionelle chinesische und zeitgenössische Musik auf, dem China Found Music Workshop aus Taipeh. Bei dem Projekt wird von insgesamt sieben Komponisten unterschiedlicher Herkunft nach einer neuen Musiksprache zwischen asiatischer und europäischer Kultur gesucht.

Durchwegs spannend

geht es da zu, wenn sich die Klänge der traditionellen Instrumente aus China, etwa der chinesischen Mundorgel (Sheng), der Bambusröhrengeige (Erhu), den Lauteninstrumenten Pipa oder Ruan oder der Trapezzither (Yangquin), die erstaunlich "avantgardistisch" und ungemein flexibel eingesetzt werden können, mit den westlichen vermählen. Doch nie entsteht bloß eine "Crossover"-Mixtur.

Die Qualität

der Musikstücke, teils von Komponisten aus Asien, teils von Europäern, fiel unterschiedlich aus. Am meisten bestachen Kompositionen, die den sinnlich-virtuosen Eigenarten der Instrumente und dem ursprünglich "Musikantischen" - in welchem konstruktiven Zusammenhang auch immer - viel Raum ließen. Vorzüglich galt das für die Beiträge der beiden in Deutschland lebenden Chinesen Tung Chao-Ming und Chen Xiaoyong, die aus der Tradition heraus komplexes Neues schufen. Überzeugend gerieten auch Stücke mit Live-Elektronik von dem Schweizer Heinz Reber, bei dem der Sheng-Solist eine impulsgebende Rolle einnimmt, und von Bernhard Lang. Spröder hingegen wirkten fragmenthafte "Dialoge" der israelischen Komponistin Chaya Czernowin, die derzeit an einer Oper für die Salzburger Festspiele arbeitet, die 2005 uraufgeführt werden soll.

HEINZ RÖGL
Salzburger Nachrichten
Kultur / KONZERTPODIUM
01. April 2004


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