• Uraufführungen, MaerzMusik, Berliner Philharmonie, Kammermusiksaal,
28.3.2004
• Österreichische Erstaufführungen, Konzerthaus Wien, 30.3.
2004
• Britische Erstaufführungen, Huddersfield Contemporary Music
Festival, 19.11.2004
Chen Xiaoyong: Speechlessness, Clearness and Ease - UA [Kompositionsauftrag von AsianCultureLink]
James Clarke: new work - Landschaft mit Glockenturm II [Kompositionsauftrag von AsianCultureLink]
Chaya Czernowin: excavated dialogues - fragments UA [Kompositionsauftrag der Berliner
Festspiele/MaerzMusik]
Bernhard Lang: dw 13 - “the lotus pond”
- UA [Kompositionsauftrag des Klangforum Wien]
Pan Hwang-Long: Schmetterlingstraum. East and West - UA [Kompositionsauftrag
von AsianCultureLink und der National Culture and Arts Foundation]
Heinz Reber: Music for Sheng - UA [Kompositionsauftrag von Klangforum Wien]
Tung Chao-Ming: X - UA [Kompositionsauftrag von AsianCultureLink
und der National Culture and Arts Foundation]
Klangforum Wien
China Found Music Workshop Taipei
Jürg Wyttenbach, Musikalische Leitung
gefördert durch das Programm Kultur 2000 der Europäischen Union
Im Rahmen einer einzigartigen interkulturellen Begegnung trifft das Klangforum
Wien, eines der weltweit führenden Ensembles für neue Musik, mit
dem taiwaner SeideundBambusEnsemble China Found Music Workshop Taipei zusammen.
Anlass ist ein gemeinsam mit sieben Komponisten aus Europa, den USA, Taiwan
und China gestaltetes Konzert für westlichchinesisches Instrumentarium,
das in Berlin, Wien und Huddersfield einem internationalen Publikum präsentiert
werden wird.
In Crossings versuchen alle beteiligten Künstler sich mit Behutsamkeit
und Aufmerksamkeit der Herausforderung musikalischer Globalisierung zu stellen.
Im Dialog mit Komponistenkollegen, Konzertveranstaltern und Musikforschern
reflektieren sie in der internationalen Konferenz (12.-14.12.2003), die
das Projekt offiziell eröffnet, diesen Arbeitsvorgang und die Dynamik
einer neuen Musiksprache zwischen asiatischer und europäischer Kultur.
Der transkulturelle Dialog erschöpft sich hier also nicht in der äußerlichen
Form einer Konfrontation unterschiedlicher Instrumentarien, sondern greift
in positiver Weise in die Substanz des künstlerischen Prozesses ein.
Das Ensemble China Found Music Workshop Taipei ist seit seiner Gründung
1991 sowohl durch mitreissende Interpretationen traditioneller chinesischer
“Seide und Bambus Musik” (sizhuyue) als auch durch seine kompetenten
Umsetzungen zeitgenössischer Musik für chinesisches Instrumentarium
bekannt geworden. Auf Initiative von AsianCultureLink wird seit 1999 eine
langfristige Zusammenarbeit mit europäischen Komponisten und Musikern
verfolgt, die bereits mehrfach Aufsehen erregte (Hörgänge 2000,
Biennale Zagreb 2001, MaerzMusik Berlin 2002).
Die sieben Komponist/innen haben sich im Rahmen des seit langem vorbereiteten
Projektes darauf geeinigt, das CrossingsKonzert als ein durchgestaltetes
Ganzes aufzufassen, in dem sieben individuelle künstlerischen Ansätze
behutsam und ohne einander zu behindern neben einander treten können.
Zur Begegnung der beiden Ensembles tritt so ein ungewöhnliches kollegiales
Teamwork der Komponisten.
Wu ai yuan rong: Nicht-Behinderung und wechselseitige Durchdringung –
diese Weisheit der chinesischen Huayan-Philosophie könnte so in mancher
Hinsicht vielleicht als Leitgedanke der ungewöhnlichen Kooperation
dienen: Sie bewegt sich im Spannungsfeld zwischen der Wahrung kultureller
Differenz und dem Mut zur verbindenden, aber nicht vereinnahmenden Annäherung,
die von gegenseitigem Respekt und einer intensiven Neugier geprägt
ist.