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cross//roads 1


Aktuelle Musik zwischen Asien und Europa präsentierten AsianCultureLink und das NewTon Ensemble im Rahmen des Zyklus "Asyl". An insgesamt vier Abenden sollen durch die Gegenüberstellung jeweils eines ostasiatischen und eines europäischen Komponisten "korrespondierende kompositorische Ansätze mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund" hörbar und sichtbar gemacht werden. Den Anfang machten Christian Utz (*1969 München - Wien) und Jin-Ah Ahn (*1969 Korea - Bremen), die für die österreichische Konzertszene als Entdeckung bezeichnet werden kann. In den drei prasentierten Werken manifestierte sich eine eigenwillig ausdrucksstarke Musiksprache mit harten, stark voneinander abgesetzten Klängen. Pado II für Stimme - überzeugend Anna Maria Pammer -, E-Gitarre, Flöte, Klavier und Schlagzeug vertont auf eindrucksvolle Weise das Lied vom Abschiednehmen von No-Hae Bahk, der als Gewerkschaftsaktivist die Situation in koreanischen Fabriken thematisiert. Nach dem ebenso spannenden und facettenreichen Nal Gae II für Kontrabass solo (Michael Seyfried) folgte der Höhepunkt des Abends: Ein Himmel - eine Erde für Tonband und Video - ein gelungener Beweis dafür, dass auch bei elektronischer Musik die stringente musikalische Umsetzung einer Idee von größerer Bedeutung ist als möglichst komplizierte technische Verfahrensweisen. Verschiedene Klänge und Geräusche, erzeugt in und auf einem Klavier, wurden im Computer - ohne elektronische Verfremdung und verteilt auf verschiedene Spuren - zusammengeschnitten und mit Einzelbildaufnahmen und Videosequenzen vom Innenraum des Klaviers und dem Bild von Käthe Kollwitz "Frau mit totem Kind" visuell ergänzt. In der zweiten Konzerthälfte versuchte Christian Utz in Kreise / Yuan, die chinesischen Instrumente pipa und shakuhachi, ein chinesisches Gedichr aus dem dem 8. Jahrhundert, eine Peking-Oper und Texte von Christine Huber in seine Komposition zu integrieren, was trotz anspruchvollen Programms über weite Strecken musikalisch nicht überzeugend gelang. S.S.

Österreichische Musikzeitschrift 2/2002



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